Wittenberg bekommt einen Luthergarten
„Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt zugrunde geht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen.“
Allein 500 Bäume werden im neu gestalteten Wittenberger Luthergarten gepflanzt. Er soll ein Platz für alle sein. Gewissermaßen ein internationaler Garten: Für jeden Baum stehen Kirchen aus aller Welt Pate, die im Gegenzug auch an ihrer Heimatkirche einen Baum pflanzen. Die historischen Wallanlagen Wittenbergs werden zum grünen Park. Im Zentrum der Anlage auf der Andreasbreite ist hat die Gartengestaltung eine Lutherrose aus Linden designt. In einem Brief am 8. Juli 1530 beschreibt Martin Luther sein Wappen:
„Das erste sollte ein Kreuz sein – schwarz – im Herzen, das seine natürliche Farbe hätte. Denn so man von Herzen glaubt, wird man gerecht … Solch Herz soll mitten in einer weißen Rose stehen, anzeigen, dass der Glaube Freude, Trost und Friede gibt … darum soll die Rose weiß und nicht rot sein; denn weiße Farbe ist der Geister und aller Engel Farbe. Solche Rose steht im himmelfarbenen Feld, dass solche Freude im Geist und Glauben ein Anfang ist der himmlische Freude zukünftig …. Und um solch ein Feld einen goldenen Ring, dass solche Seligkeit im Himmel ewig währt und kein Ende hat und auch köstlich über alle Freude und Güter, wie das Gold das edelste köstlichste Erz ist …“
Im Wittenberger Park ragen an den fünf Blütenblättern Linden empor. Sie stehen als Symbol für Gemeinschaft, Gerechtigkeit und Versammlung. Diese Linden stehen unter der Patenschaft von christlichen Weltgemeinschaften: die Römisch Katholische Kirche, die Orthodoxe Kirche, die Anglikanische Gemeinschaft, der Reformierte Weltbund und der Weltrat Methodistischer Kirchen sind hier vertreten. Von der Lutherrose aus gehen sieben Wege symbolisch in die Welt hinaus, fünf davon als sogenannte „Internationale Alleen“.